Bus versus LoRa – ein Überblick

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Messwerte zu übertragen: Gängige Standards sind LoRaWAN und M-Bus. Doch wo genau liegen die Unterschiede? Wir bringen Licht ins Dunkel.

Während Bus für «Binary Unit System» steht, bedeutet LoRaWAN «Long Range Wide Area Network». Bei einem Bus-System werden die Daten in einem Netzwerk über ein gemeinsames Medium (z.B. Ethernet, 2-Draht, 3-Draht, Funk) übertragen. Ebenfalls kann es mit mehreren unterschiedlichen Protokollen wie BACnet, Modbus, KNX etc. kommunizieren.

LoRaWAN beschreibt einen gesamten Netzwerkaufbau samt Kommunikation der einzelnen Geräte untereinander. LoRa selbst ist eine Funktechnik, die von der Firma Semtech entwickelt wurde und für eine weitreichende und energiesparende Übertragungstechnik bekannt ist.

In der Gebäudeautomation werden Bus-Systeme dazu verwendet, die lokale bzw. eigene Infrastruktur zu vernetzen. Dies erfordert meist eine Hardware-Installation zwischen den zu vernetzenden Infrastrukturen. LoRa wird hingegen eingesetzt, wenn kleine Datenpakete kabelunabhängig und mit einer hohen Reichweite auszutauschen sind. Es wird nur wenig Hardware installiert.

Beide Standards zeichnen sich durch verschiedene Stärken aus: Das Bus-System kommuniziert vorwiegend in Echtzeit. Ebenso können grösseren Datenmengen übertragen werden. Bei LoRa ist die Datenrate zwar eher gering, dafür die Nodes langlebig. Hier beträgt das Sendeintervall typischerweise zwischen 15 Minuten und 24 Stunden. Gewisse Sensoren (z.B. Feuchtigkeitssensoren) reagieren sogar erst bei einem auftretenden Ereignis.

Möchte eine Firma ihren Energieverbrauch messen, könnte das Szenario wie folgt aussehen:

Bei der Bus-Lösung werden zuerst die Messstellen untereinander verkabelt. Die Zähler kommunizieren dann via M-Bus. Ein M-Bus Master liest schliesslich den Verbrauch aus. Um die Daten zu archivieren und grafisch darzustellen, wird ein entsprechendes Leitsystem benötigt.

Beim LoRa-System sendet ein LoRaWAN-fähiger Zähler die gemessenen Werte direkt dem Gateway. Und dieses schickt die Daten wiederum in eine Cloud im Internet. Lediglich ein Zähler und allenfalls ein Indoor-Gateway müssen installiert werden.